Nachhaltige Lieferketten

Green Supply Chain

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Treibende Faktoren und best Practices für eine nachhaltige Lieferkette

Ein umweltverträgliches Management von Lieferketten birgt ein erhebliches Potenzial zur Unterstützung der 30.60-Ziele Chinas. Um die Umweltauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus vom Rohstoff bis zum Endprodukt zu reduzieren, gibt es eine Vielzahl von Optimierungsansätzen. Wie Nachhaltigkeit im globalen Lieferkettenmanagement gefördert und eine ESG-Transformation gemeinsam mit den Lieferanten erreicht werden kann, wurde in diesem Seminar vorgestellt. Die Teilnehmer erhielten wertvolle Einblicke und lernten Best-Practice-Ansätze kennen:

Nachhaltige Supply Chain erfordert ausgewogene 3Ps

Daisy Chen von KPMG China gab einen Überblick über die wichtigsten treibenden Faktoren und Best Practices für den Aufbau einer grünen Lieferkette. Unternehmen stehen vor der schwierigen Aufgabe, das Zusammenspiel der 3Ps – Planet, People and Profit – zu steuern und zu kalibrieren. Auch wenn dies für viele eine Herausforderung darstellt, müssen Unternehmen verschiedene Prioritäten ausbalancieren, um als Gewinner hervorzugehen. Die Erwartungen der Stakeholder sind ein wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit: Verbraucher ändern ihre Konsumgewohnheiten, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren, Mitarbeiter legen mehr Wert auf Umweltbelange und die ESG-Bemühungen von Unternehmen sind bereits integraler Bestandteil von Investitionsentscheidungen. Es wurde deutlich, dass neben dem Management von Kohlenstoffemissionen weitere ESG-Überlegungen in das Lieferkettenmanagement integriert werden müssen, um eine robuste und widerstandsfähige Lieferkette aufzubauen.

Am Beispiel der Automobilindustrie präsentierte Chen Best Practices für die Einbindung von Zulieferern und die durchgängige Dekarbonisierung der Lieferkette. Es gibt verschiedene Hindernisse für die Dekarbonisierung der Lieferkette, wie die Verfügbarkeit von Daten und Unsicherheit. Daher ist die Einbindung der Lieferanten der Schlüssel zur Förderung der ESG-Transformation durch Maßnahmen wie die Optimierung des Beschaffungsprozesses, die Leistungsüberwachung und -bewertung oder den Aufbau von Kapazitäten in einem strukturierten Prozess. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Wegbereiter, um Unternehmen ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement zu ermöglichen. Den Unternehmen wird empfohlen, eine Strategie für grünen Strom zu verfolgen. Energieeffizienz und -reduktion können zu echten Kosteneinsparungen führen und die Beschaffung von grünem Strom ist ein wichtiger Beschleuniger, um die Dekarbonisierung entlang der Lieferkette voranzutreiben und die Verpflichtungen von Unternehmen und ihren Zulieferern zu erfüllen.

Kohlenstoffneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette

Wang Xiaohui von der Mercedes-Benz Group China Ltd. sprach über das Engagement, die Ziele und die Maßnahmen von Mercedes-Benz zur Förderung von Nachhaltigkeit im globalen Lieferkettenmanagement. „Ambition 2039“ ist das Kernelement der Nachhaltigkeitsstrategie von Mercedes-Benz. Ziel ist es, bis zum Jahr 2039 die komplette Neufahrzeugflotte entlang der Wertschöpfungskette und über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge klimaneutral zu stellen – von der technischen Entwicklung über die Rohstoffgewinnung bis hin zu Produktion, Nutzung und Recycling. Auf dem Weg zur Ambition 2039″ will Mercedes-Benz die Lebenszyklus-CO2-Emissionen pro Fahrzeug in diesem Jahrzehnt mindestens halbieren.

Wang stellte die fortlaufenden BEV-Produkteinführungen von Mercedes-Benz auf dem chinesischen Markt vor und bezeichnete Batterietechnologien und die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Batterien als den größten Hebel zur CO2-Reduzierung in der Lieferkette und der Produktion. Gemeinsam mit seinen Partnern in der Lieferkette verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Nettokohlenstoffneutralität zu bieten. Damit werden CO2-Emissionen und Nachhaltigkeit zu einem zentralen Kriterium bei der Auswahl von Partnern und Lieferanten. Darüber hinaus wird eine weitere Ressourcenschonung und die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch angestrebt. Ein Beispiel für den verstärkten Einsatz nachhaltiger Materialien sind 100% recycelte Polyestertextilien aus PET in der Serienproduktion.

Abschließend empfahl Wang den KMU einen strukturierten vierstufigen Ansatz zur Dekarbonisierung: Verstehen des Status quo, Definieren der Vision und der Nachhaltigkeitsziele, Erstellen eines Fahrplans und im letzten Schritt „ins Blut übergehen“ – ausführen, überprüfen und überarbeiten.

Auf die Hauptvorträge folgte eine Fragerunde, die deutlich machte, dass Unternehmen aus verschiedenen Branchen vor ähnlichen Herausforderungen stehen, um die Dekarbonisierung entlang der Lieferketten zu erreichen. Wir freuen uns, eine Plattform für den Austausch von Best Practices von Unternehmen für Unternehmen bieten zu können!

Ein besonderer Dank geht an die Fachreferenten der Veranstaltung:

  • Daisy Chen, Head of Climate and Sustainability, KPMG China,

  • Frau Wang Xiaohui, Senior Manager for Procurement and Supplier Quality, Mercedes-Benz Group China Ltd.,

sowie allen Teilnehmenden.

Dieses Seminar ist Teil der China 30.60-Reihe, die gemeinsam vom German Centre Beijing und der AHK Greater China veranstaltet wird.

Details zu anderen Seminaren der Reihe finden Sie hier:

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2023-07-12T12:25:12+00:00
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