Teamwork

Interview Hans Albert Büsse, Head of International Sales bei Feinmetall

Wir haben mit dem Director International Sales über Internationalisierung, Teamwork und die schwäbische Bastlermentalität gesprochen.

Vor fast 30 Jahren ist Hans Albert Büsse bei Feinmetall im regionalen Vertrieb in Deutschland eingestiegen. Als Ingenieur für Nachrichtentechnik und großer Fan von Teamwork haben ihn der Austausch und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen technisch geprägten Menschen schon immer interessiert. Ein Interview aus der Reihe #peopleinournetwork.

Lieber Hans Albert Büsse, was fasziniert Sie am meisten an Ihrem Job?

Feinmetall bietet einzigartige Lösungen für die Kontaktierung, dazu gehören zum Beispiel Kabelbaumtests. In heutigen Autos gibt es kilometerlange Kabelstränge und die Verbindungen und Stecker müssen einwandfrei funktionieren, damit das Auto zuverlässig läuft. Vor 25 Jahren haben wir angefangen, solche Tests durchzuführen und sind heute Weltmarktführer in diesem Bereich. Überall dort, wo es irgendwelche elektrischen Verbindungen gibt, wie in Halbleitern, Batterien oder Platinen, kommen unsere Kontaktstifte ins Spiel. Das beginnt bei Mikrokontakten und endet bei den ganz grossen, je nach Applikation.

Dass Feinmetall sich so erfolgreich entwickelt und mich in so viele Länder und Kulturen gebracht hat, ist reizvoll und auf jeden Fall eine angenehme Seite an meiner jetzigen Funktion. Wir haben viel aufgebaut – und es war immer Teamwork. Solange grundsätzlich alle dazu bereit sind, etwas zu bewegen, dann haben wir viele zufriedene Kunden und einen hohen Bekanntheitsgrad von Feinmetall. Das begeistert und motiviert mich tagtäglich!

Wie ist Feinmetall international aufgestellt – und was bedeutet Teamwork für Sie?

Wir haben vor rund 20 Jahren erkannt, dass wir in der Nähe unserer globalen Kunden und deren Produktionsstätten sein müssen – das war der Beginn unserer Strategie zur Internationalisierung und ganz sicher die Basis unserer erfolgreichen Unternehmensentwicklung. Wir haben mit Vertriebsteams angefangen und diese im Lauf der Zeit und je nach Markt um Support- und After Sales-Teams erweitert. Zusätzlich haben wir drei Produktionsstandorte ausserhalb Deutschlands in Tschechien, Singapur und Tunesien aufgebaut.

Unser Exportanteil liegt heute bei über 75% und wir bekommen positives Feedback von unseren Kunden, vor allem für unsere exzellenten technischen Vertriebs- und Supportteams. Ich betone hier ganz klar das „Wir“, denn ein Spiel gewinnt man nicht allein, sondern gemeinsam. Erfolgreich ist man nur dann, wenn sich jeder Einzelne hochmotiviert einbringt und sich weiter entwickelt.

Es spielt keine Rolle, an welchem Standort wir auf der Welt sind, die Kunst besteht überall darin, die richtigen Leute zu finden und dauerhaft an uns zu binden. Unsere Teams sind erfolgreich und wir wollen, dass sie noch erfolgreicher werden. Schließlich dient das zum Vorteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zum Vorteil unseres Unternehmens.

Was sind die wichtigsten Trends für Ihr Unternehmen?

Zunächts einmal ist es wichtig, Trends überhaupt frühzeitig zu erkennen. Idealerweise können wir eine fertige Lösung aus der Schublade ziehen, wenn unsere Kunden diese erstmals nachfragen. Das gelingt natürlich nicht immer. Für uns ist es daher unabdingbar, dass wir permanent im Kontakt mit unseren Schlüsselkunden sind. Zusätlich sorgen wir dafür, dauerhaft die technischen Kompetenzen und Kapazitäten zu haben, um schnell die richtigen Lösungen umsetzen zu können. Unsere kurzen Reaktionszeiten optimieren wir ständig, dafür haben wir die notwendigen Resourcen und beherrschen das bei Feinmetall sehr gut.

Zu den Herausforderungen der Zukunft zählen neue Kontaktierlösungen im Bereich der Elektrifizierung der Fahrzeuge, sowie im anhaltenden Trend der zunehmenden Vernetzung (Internet of Things). Hier arbeiten wir an Lösungen in den Bereich Hochstrom, Hochfrequenz und Miniaturisierung unserer Kontaktierungen im Bereich Semiconductor. Wer unsere Lösungen hautnah erleben will, kann dies auf Messen tun, wie beispielsweise der Electronica 2022 in München.

Welches Land ist das spannendste, in dem Feinmetall engagiert ist – und warum?

Ich habe im Zuge der Internationalisierung in vielen Ländern Tochterunternehmen für Feinmetall gegründet und aufgebaut und betreue diese sehr eng mit meinem Team. Das gilt auch für all unsere Partner weltweit. Eine Präferenz habe ich nicht. Vielmehr ist es ein grosses Geschenk meines Jobs, diese Vielfalt zu erleben, sich mit verschiedenen Herangehensweisen auseinanderzusetzen und jeden in seiner Besonderheit mitzunehmen. Daher gibt es nicht das eine spannende Land, sondern alle sind spannend auf ihre ganz eigene Art!

Über Hans Albert Büsse

Hans Albert Büsse ist Leiter des internationalen Vertriebs/Vertriebs Federkontaktstifte und verantwortlich für die weltweiten Tochtergesellschaften und Partner der Feinmetall GmbH aus Herrenberg, Baden-Württemberg. Hans Albert Büsse kam vor fast 30 Jahren zu Feinmetall und war für die regionalen Vertriebsaktivitäten in Deutschland verantwortlich.

Als Ingenieur für Nachrichtentechnik war er schon immer am Austausch und der Zusammenarbeit mit verschiedenen technisch orientierten Menschen interessiert. Bei Feinmetall traf er auf die typisch schwäbische Bastlermentalität, bei der immer der Kunde mit seinem Bedarf an anspruchsvollen Lösungen im Mittelpunkt steht. Als er 1993 bei Feinmetall anfing, zählte das Unternehmen 98 Mitarbeiter. Heute sind es weltweit 600 – und das Wachstum geht weiter.

Wieso haben Sie sich für das German Centre Mexico als Standort entschieden – und auf welche Leistungen wollen Sie keinesfalls verzichten?

Unser Berater der LBBW hat uns damals das German Centre Mexico empfohlen. Wir haben 2008, als wir Feinmetall Mexico gegründet haben, ein kleines Büro mit Lager gesucht und sind – recht unbedarft – zum German Centre gefahren. Dass es dort nicht nur Büros und Lagerräume gab, sondern auch Steuerberater, eine Kantine, Personalberater und das Haus gut gesichert war, hat uns die Entscheidung für das German Centre wirklich leicht gemacht.

Nach dieser positiven Erfahrung mit dem German Centre Mexico in Santa Fe haben wir uns dann drei Jahre später folgerichtig auch in China für das German Centre in Schanghai entschieden. An beiden Standorten sind wir heute noch, an beiden Standorten sind wir deutlich gewachsen. Ich würde mich in jedem anderen Land auch für ein German Centre entscheiden, wenn es dort eines gäbe.

Haben Sie ein Vorbild? Und wenn ja, welches?

Es gibt sicher ein paar Leute, die mich inspirieren. Naturwissenschaftler oder Programmierer zum Beispiel, die bei Nichts anfange, sich reinvertiefen und Dinge entwickeln. Die nicht nur über Möglichkeiten reden, sondern echte Macher sind und höchst erfolgreiche Unternehmen gründen. Wenn solche Unternehmer auch die sozialen Aspekte ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick behalten, dann würde ich sagen, sind das Vorbilder.

Herzlichen Dank für das Interview, Hans-Albert Büsse!

Über Feinmetall

Feinmetall wurde 1964 in Herrenberg gegründet und hat sich auf fein- und mikro-mechanische Kontaktsysteme für die Elektronik spezialisiert. Das Produktportfolio umfasst Kontaktstifte, Sonderkontaktierungen und Prüfkarten für den Wafer-Test. Aktuell sind am Hauptsitz etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit verfügt der Konzern über sieben Niederlassungen in Tschechien, USA, Taiwan, Singapur, Mexiko, China und Tunesien, sowie Partner und Distributoren in 37 Ländern.

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2023-07-14T13:22:27+00:00
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